Elektrische Energie- und Gebäudeausrüstung.

Albrecht Englert Dipl.-Ing (FH)

Experte für Elektroplanung und VdS-Elektrosachverständiger

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Interview von Herrn Albrecht Englert Dipl.-Ing (FH)

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Albrecht Englert ist Geschäftsführer der eTec-ES-GmbH und VdS Sachverständiger  (Verband der Schadenversicherer e.V. ). Als studierter Elektroingenieur betreut er elektrische Stark- und Schwachstromanlagen nach HOAI Leistungsphasen 1 bis 9. Neben der Planung, Ausschreibung, Bauleitung, Abrechnung und Abnahme prüft Englert als Sachverständiger elektrotechnische Anlagen, begutachtet Schäden, Streitfälle und Sachverhalte. Notfallkonzepte, Flucht- und Rettungspläne sowie Brandschutzgutachten erstellt Englert unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben und in Abstimmung mit den Behörden.

In verschiedenen Weiterbildungseinrichtungen vermittelt er als Dozent die neuesten Gesetze und Vorschriften mit seiner Erfahrung aus dem Ingenieurbüro und stellt dabei den Bezug zur Praxis her. An der Hochschule lehrt Englert in der Fachrichtung elektrische Energie- und Gebäudeausrüstung. Für sein jahrzehntelanges soziales Engagement im Technischen Hilfswerk Ortsverband Ostfildern wurde er mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.

Den bisweilen etwas nachlässigen Umgang der Industriebetriebe mit dem firmeneigenen Stromnetz bei Neuanschaffungen und Erweiterungen sieht er als größte Ursache für Schäden an Maschinen und anderen Assets an.

Albrecht Englert Dipl.-Ing (FH)

Albrecht Englert Dipl.-Ing (FH)

Der Zustand der Elektroinstallationen ist in den meisten deutschen Unternehmen schlecht bis grottenschlecht. Das treibt die Versicherungskosten in die Höhe.

Albrecht Englert Dipl.-Ing (FH)

Nachgehakt: Industriebetriebe vernachlässigen ihre Elektroinstallation

3 Fragen der LIVARSA Netzwerk-Redakteure an Albrecht Englert, Experte für Elektroplanung und VdS-Elektrosachverständiger.

Als VdS-Elektrosachverständiger prüfen Sie regelmäßig die elektrotechnischen Anlagen verschiedenster Betriebe. Wie würden sie den Zustand der Mehrheit dieser Anlagen beschreiben?

In rund siebzig Prozent der Fälle als schlecht bis grottenschlecht. Das liegt ganz einfach daran, dass die meisten Elektroinstallationen mittlerweile zwanzig bis dreißig Jahre alt sind und gar nicht auf die Vielzahl und Größe der Anlagen ausgelegt sind, die sie heute mit Strom versorgen müssen. Da hat man einfach lustig den Maschinenpark ständig erweitert oder andere neue elektrische Verbraucher angeschafft, und der Hauselektriker hat das umgesetzt, sich aber nur um den neu beauftragten Teil gekümmert. Höchstens wurde mal die Trafoleistung erhöht, aber das große Ganze wurde und wird bis heute kaum einmal betrachtet.

Und das kann dann schlimmstenfalls dazu führen, dass die Schaltanlagen, deren Prüfung man vergessen hat, kollabieren. Sie können ja auch nicht in die Karosserie eines Kleinwagens einen 500 PS Motor einbauen. Oder Sie können – aber dann kann es passieren, dass bei Grün das Chassis an der Ampel stehen bleibt. Einfach weil es für diese Kräfte, die da walten, gar nicht ausgelegt ist.

Und so ist es bei der Stromversorgung auch: man kauft riesige neue Maschinen, die sehr viel Leistung benötigen, aber die Anlage kommt bei der Stromversorgung nicht mit. Und dann wird häufig gebastelt. Und manchmal fliegt einem das Ganze dann um die Ohren. Beim Auto kann das nicht passieren, weil das regelmäßig vom TÜV geprüft werden muss. Bei vielen Anlagen dagegen ist das nicht der Fall. Und dann spart man sich lieber die Prüfkosten und die Kosten, die mit der Beseitigung etwaig gefundener Mängel verbunden sind.

Für die meisten Betriebsleitenden reicht es, wenn Strom aus der Steckdose kommt. Ob das Stromnetz noch kapazitätsmäßig oder sicherheitstechnisch zur elektrotechnischen Anlage passt, interessiert kaum einen. Aber wenn man halt nur ein Fahrrad hat, kann man nicht mit 200 km/h auf der Autobahn fahren.

Albrecht Englert Dipl.-Ing (FH)

Wie kann es sein, dass man so viel Geld in Anlagen und Maschinen investiert und aber nicht in die Basis?

Ich denke, es ist gar nicht mal immer eine finanzielle Frage – wobei in Deutschland tatsächlich weiterhin die Geiz-ist-geil-Mentalität vorherrscht. Oft aber ist es auch eine Frage der Unwissenheit, des fehlenden Knowhows auf Seiten des zuständigen Elektrotechnikers. Fachkräftemangel trifft gerade unsere Branche besonders hart, und so kommt es, dass häufig Nicht-Fachleute an den Elektroinstallationen herumschrauben.
Und die sägen dann schon mal eine Kupferschiene ab, lassen dabei die Späne in den Schaltbereich fallen und wundern sich dann, dass es einen Kurzschluss gibt.

Ich kenne einen Fall, in dem dies zur Explosion eine ganzen Trafostation geführt hat – am Gebäude fehlt jetzt die halbe Fassade. Will sagen: Nicht jeder, der eine Steckdose montieren kann, kann auch eine Maschine oder einen großen Trafo anschließen. Und: nicht jeder Elektroinstallateur ist willens, sich mit den geltenden Normen und Vorschriften auseinanderzusetzen. Was bedeutet: viele kennen sie gar nicht. Und bauen dann Installationen, die unter Umständen nur suboptimal funktionieren und im Betrieb gefährlich werden können. Das wiederum ist schlecht, denn wenn etwas passiert, sind sie voll in der Haftung.

Viele der alten elektrotechnische Anlagen sind auf die Anzahl der elektrischen Verbraucher, die sie heute mit Strom versorgen müssen, gar nicht ausgelegt. Sie können ja auch nicht in die Karosserie eines Kleinwagens einen 500 PS Motor einbauen.

Albrecht Englert Dipl.-Ing (FH)

Wie gehe ich als Unternehmer oder Betriebsleitung nun auf Nummer sicher, dass mein Anlagenpark sicher und reibungslos aus elektrotechnischer Sicht funktioniert?

Wichtig ist eine saubere elektrotechnische Planung inklusive interner Anschlussregeln - und zwar vor jeder größeren Neuanschaffung, die ich in meine Elektroinstallation integrieren möchte. Das kostet natürlich Geld, und aktuell ist man noch vielerorts auf dem Billig-Trip: Man kauft Billiges ein und integriert es mit Hilfe von billigen Dienstleistern und billigem Material und ohne jegliche Planung und Strategie. Irgendwann aber rächt sich das, das bekomme ich als VdS Sachverständiger immer wieder zu sehen. Dann gehen brandneue Maschinen oder die Trafostation kaputt, Gebäude werden beschädigt oder das komplette Stromnetz fällt aus und die Produktion steht still. Alles richtig teure Folgeschäden.

Eigentlich könnte man meinen, man sei auf Nummer sicher, wenn man alle Vorgaben der Versicherung beachtet. Aber neuerdings kann man sich auch im Ausland versichern, und diese Versicherung haben deutlich weniger Vorgaben als die deutschen. Aber: im Schadensfall müssen Sie diese ausländische Versicherung erst einmal zum Bezahlen bringen. Manchmal gibt es diese bis dahin gar nicht mehr. Dann bleibt man auf dem Schaden sitzen. Alles schon geschehen. Alternativ können Sie auch freiwillig eine Anlagenprüfung durch ein VdS Sachverständigen-Team machen – aber das wollen auch nur die wenigsten bezahlen. Weil sie den langfristigen Vorteil nicht sehen: Produktionsausfallzeiten und Unfälle sind viel kostspieliger als regelmäßige Prüfungen und ordentliche Planung. Es gibt Bereiche, in denen kostet ein Ausfalltag eine Million Euro.

70 %
der elektrotechnischen Anlagen sind in schlechtem bis sehr schlechtem Zustand.
50 %
der elektrotechnischen Anlagen sind nicht aktuell dokumentiert.
6 Mio. Euro
kann 1 Tag Produktionsausfall kosten.

Mit der LIVARSA Lösung sinkt durch Glättung der Oberwellen die Betriebstemperatur. Das führt zu einer deutlichen Entlastung von Anlagen und erhöht folglich deren Lebensdauer.

Albrecht Englert Dipl.-Ing (FH)

Experten-Tipp 1

Wiederkehrende Prüfung der elektrotechnischen Anlage durch einen neutralen Sachverständigen

Experten-Tipp 2

Vor Neuanschaffungen oder Erweiterungen elektrotechnischen Planer einschalten

Experten-Tipp 3

Konzept und Änderungen der elektrotechnischen Anlage konstant und sauber dokumentieren.

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