Weitere Probleme treten durch vieradrige Verteilerzuleitungen auf. Denn je mehr nicht lineare Verbraucher angeschlossen werden, desto mehr Strom gerät auf das Erdsystem – auf dem eigentlich aber gar kein Strom fließen dürfte. Die Folge: die Performanz von Anlagen und IT-Systemen geht zurück, sogar ganze Datenpakete können verloren gehen.
Aus diesem Grund müssen Industriebetriebe laut Norm DIN VDE 0100–444, die das Errichten von Niederspannungsanlagen regelt, bei einer Neuinstallation ausnahmslos fünfadrige Leitungen verlegen.
444.4.3.1 TN-C-Systeme dürfen in neu zu errichtenden Gebäuden, die eine wesentliche Anzahl an informationstechnischen Betriebsmitteln enthalten nicht verwendet werden.
Es wird empfohlen in bestehenden Gebäuden TN-C-Netze nicht beizubehalten.
444.4.3.2 Anlagen in neu zu errichtenden Gebäuden müssen als TN-S-Netz errichtet werden. In bestehenden Gebäuden, die eine wesentliche Anzahl an informationstechnischen Betriebsmitteln enthalten, sollte ein TN-S-Netz errichtet werden.
Da die Norm jedoch für ältere, nicht brandgefährdete Anlagen die Worte „empfohlen“ und „sollte“ vorsieht, sind geschätzte 70 Prozent der deutschen Unternehmen noch vieradrig unterwegs - und nehmen damit die genannten Probleme häufig unbewusst in Kauf.
Denn viele Elektrikermeister, Gesellen und sogar Ingenieure wissen nicht um den Zusammenhang zwischen betrieblichen Störungen und einer vieradrigen Elektroinstallation.
Vielen Unternehmen wird erst bei Störungen und Ausfällen dieser Zusammenhang klar.